Der Raubbau und seine Folgen

 

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Das einfache Leben der Ureinwohner war für diese Regionen keine ernsthafte Bedrohung. Anders ist die Ausbeutung durch die sog. zivilisierten Menschen mit ihren technischen Hilfsmitteln zu bewerten. Das Bevölkerungswachstum und der damit gestiegene Bedarf an Gütern (Holz, preisgünstiges Rindfleisch u.a.) sind wesentliche Ursachen für die gnadenlose Ausbeutung dieser bisher als undurchdringlich geltenden Region. Als Alexander von Humboldt (1769 – 1859) das Amazonasgebiet als erster wissenschaftlich erforschte, waren noch rd. 12 % der Erdoberfläche mit Regenwäldern bedeckt. Das entsprach einer Oberfläche von 16 Millionen km2. Davon sind bereits über 50 % vernichtet worden. Und jährlich werden nach der FAO (Food and Agriculture Organisation) 16,9 Millionen Hektar Regenwald zerstört, davon 8,3 Millionen Hektar in Lateinamerika, 5 Millionen in Afrika und 3,6 Millionen in Asien. Dies bedeutet, daß jährlich Regenwald von der Hälfte der Fläche Deutschlands vernichtet wird.
Hauptursachen der Vernichtung sind Landwirtschaft (86-94%, davon durch Brandrodung 41-49%), Erschließungs- und Entwicklungsprojekte (2%) und unsachgemäße Holznutzung (2-10%).
... und die Folgen
Aus der oben skizzierten ökologischen Bedeutung des tropischen Regenwaldes lassen sich die unmittelbaren (z.T. auch die mittelbaren) Folgen der Zerstörung ableiten, von denen sich einige auch heute schon deutlich zeigen:
1. Destabilisierung der Klimaverhältnisse und des Wasserhaushaltes. Überschwemmungen und Dürrekatastrophen nehmen zu.
2. Anreicherung der Atmosphäre mit Kohlenstoffdioxid. Die fehlenden Pflanzen können keine Photosynthese mehr betreiben. Verstärkt wird dieser Vorgang durch alle Verbrennungsprozesse, also auch durch die dort praktizierte Brandrodung.
3. Verstärkte Erosion. Nach 2-3 Ernten ist die durch Regenwaldrodung gewonnene Ackerfläche, die nur aus einer dünnen Humusschicht besteht, völlig erschöpft. Sonne, Wasser und Wind können ungehindert auf die freien Bodenflächen einwirken und die Erosion fördern.
4. Lebensraumverlust für viele Regenwaldbewohner, nicht zuletzt für die dort lebenden Menschen. Auch Pflanzen und Tiere verlieren ihre Existenzgrundlage, d.h. sie sind zum Aussterben verurteilt. Dabei sind zahlreiche Pflanzen- und Tierarten nicht einmal näher untersucht oder gar bekannt. Anzunehmen ist, daß unter ihnen auch wertvolle Stofflieferanten z.B. für dringend benötigte Arzneien sind, die dann unwiederbringlich für die Menschheit verloren gehen. Deswegen engagieren sich auch manche Pharmaunternehmen z.Zt. an der fieberhaften Untersuchung dieser letzten Reservate.