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Gefahren
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Hongkong: Künstliches Riff soll Delfine retten Delfinsterben vor der Küste Floridas
Hongkong:
Künstliches Riff soll Delfine retten
Zur Rettung der vom Aussterben bedrohten Weißen Delfine will die
chinesische
Regierung vor Hongkong ein künstliches Riff anlegen. Arbeiter werden vor
der
Insel Lantau 32 Betonplatten und 42 Container versenken, um so mehr
Meerestiere anzuziehen, die den Delfinen als Nahrung dienen sollen. Ähnliche
Projekte konnten in der Vergangenheit in zwei Schutzgebieten den
Fischbestand verfünffachen. Die Rückgewinnung von Land für den Bau des
neuen Flughafens, der vor 18 Monaten eröffnet wurde, und die
Verschmutzung
der Meere gefährden die Delfine in Südchina. "Die Zahl der Tiere
ist bereits
sehr gering, und die Wasserqualität lässt weiter nach", sagte
Albert Leung von
der Fischereibehörde. In den Gewässern von Hongkong leben rund 1000
chinesische weiße Delfine. Kurz nach der Geburt sind die Tiere schwarz,
erwachsene Delfine nehmen oft eine rosa Farbe an.
Delfinsterben vor der Küste
Floridas
Die Zahl angeschwemmter Delfine an die NW-Küste Floridas versetzte die
Beamten der Wildlife-Behörde am ersten Wochenende des neues Jahres in
Alarmzustand. Täglich wurden drei Delfinkadaver an der Küste von Fort
Walton
Beach, Choctawhatchee Bay entdeckt. Im Dezember berichteten die
Retter noch von durchschnittlich einem Delfin pro Tag. Die
Verantwortlichen
berichten, dass verschiedene Krankheiten bereits ausgeschlossen werden
können, da die Delfine gesund zu sein scheinen, bevor sie sterben.
George
Gray, Koordinator einer Fort Walton Beach Wildlife Rettungsgruppe sagt,
die
meisten der Delfine waren ausgewachsen mit Mägen voller Fisch und viele
Weibchen waren trächtig. Labortests, die einen Ausbruch der sog.
"Roten
Tide" als Ursache für das vermehrte Delfinsterben untersuchen, sind
derzeit
noch nicht ausgewertet. In hohen Dosen können die Algen, die eine solche
"Rote Tide / Algenblüte" verursachen, für den Menschen und für
Meeresbewohner tödlich sein. Ein Ausbruch im Spätsommertötete bei Fort
Walton Beach Tausende von Fischen, aber keine Delfine.
20 gestrandete Delfine wieder im Meer ausgesetzt
Mit einer 400 Meter langen Menschenkette haben Taucher und Schnorchler in
Florida Mitte Januar rund 20 gestrandete Delfine wieder auf offene See
gebracht. Die Meeressäuger waren im seichten Wasser vor den
Flrorida-Keys
gestrandet. Da sich alle Tiere ein paar Stunden nach der Rettungsaktion
in
sicherer Entfernung von der Küste aufhielten, geht man davon aus, dass
die
Rettungsaktion ein Erfolg war. Die Tiere gehörten zu einer Gruppe von
etwa
100 Delfinen, die sich in Strandnähe verirrt hatten. Die Behörden, die
gemeinsam mit dem Nationalen Marinefischereidienst die Rettungsaktion
leiteten, versuchen nun herauszufinden, warum die Delfine in das seichte
Wasser gerieten. Ende des vergangenen Jahres waren mehr als 100 Delfine
bei
Florida gestrandet und dann verendet. Untersuchungen ergaben, dass die
Tiere
teilweise an Verletzungen der Lungen und Atemwege litten. Ursache dafür
sind
wahrscheinlich Giftstoffe.
Schweinswale sterben schneller an
Infektionskrankheiten -
dank PCB und Quecksilber
Schon seit langem stehen PCBs (Polychlorierte Biphenyle) im Verdacht, das
Immunsystem von Walen und
Delfinen zu schwächen. Peter Bennett und Paul
Jepson vom Institut für Zoologie in London haben jetzt den bisher
offenkundigsten Beweis dafür gefunden, dass die Meeresverschmutzung
nicht
nur den "PCB-Gehalt" von Meeressäugern stark ansteigen lässt.
Sie sorgt auch
dafür, dass Schweinswale schneller von Infektionskrankheiten
dahingerafft
werden.
Mit der Hilfe des "Centre for Environment, Fisheries and Aquaculture
Science" in Essex
haben Bennett und Jepson seit 1990 in Großbritannien
gestrandete Schweinswale untersucht. Der durchschnittliche PCB-Wert, den
sie
in 33 an Infektionskrankheiten gestorbenen Schweinswalen fanden, war 31,1
Milligramm pro Kilogramm Körperfett. Im Vergleich
dazu fand man in 34
Schweinswalen, die nicht an solchen Krankheiten gestorben, sondern unter
anderem in Fischernetzen erstickt waren, einen wesentlich niedrigeren
Wert -
nur 13,6 Milligramm pro Kilogramm.
In Laborstudien ist bereits bewiesen worden, dass PCBs das Immunsystem
von
Säugetieren schwächen können. Daher gehen die Wissenschaftler davon
aus,
dass PCBs Meeressäuger auf fatale Weise schwächen. Ähnliches gilt für
das
Schwermetall Quecksilber. Hier fanden die Forscher in 37 Walen, die an
Infektionskrankheiten starben, einen Wert von 20 Milligramm pro Kilogramm
Körperfett. In 49 Schweinswalen, die in Fischernetzen verendet waren,
fanden
sich hingegen durchschnittlich nur 12,3 Milligramm pro Kilogramm. Nun
untersuchen die Wissenschaftler, ob PCBs und Quecksilber sich in ihrer
zerstörerischen Schlagkraft ergänzen und im Zusammenspiel daher noch
stärker wirken als einzeln.
Bild der Wissenschaft
Algengift tötete Hunderte von Seelöwen
Ein Massensterben von Seelöwen an der Küste von Kalifornien vor
anderthalb
Jahren scheint nun aufgeklärt: Forscher erklären dieses Sterben mit
einer
Algenblüte, die ein bestimmtes Toxin produziert. Dies ist die erste
Studie, die
einen eindeutigen Zusammenhang zwischen der explosionsartigen Vermehrung
bestimmter Algen und dem Tod von Säugetieren aufzeigt. Im April 1998
enthielten Wasserproben, die Chris Scholin, Molekularbiologe am Monterey
Bay Aquarium Research Institute, routinemäßig
gezogen hatte, mehr Algen der
Art "Pseudo-nitzschia australis" als üblich. Im Mai war die
Anzahl dieser
Algen schon rapide angestiegen. Zu dieser Zeit begann auch das Sterben
der
Seelöwen. Die Wasserproben enthielten Spuren eines Neurotoxins, das
diese
Algen produzieren. Weitere Nachforschungen ergaben, dass sich in
Nordwestatlantischen Sardellen, die sich von Algen ernähren, das Gift
angereichert hatte. Auch die Hirne der toten Seelöwen zeigten typische
Anzeichen einer Vergiftung durch das Neurotoxin. Da die Wissenschaftler
sowohl die Sardellen, als auch die Algen und deren Gift im Stuhl der Seelöwen
nachweisen konnten, ist damit die Algenblüte als Todesursache erwiesen.
Außerdem ist nicht ausgeschlossen, dass auch Menschen sich über die
Nahrungskette auf diese Art vergiften können
Bild der Wissenschaft
Internationale Schifffahrtsorganisation beschließt:
TBT-Verbot ab 2003
Die Hauptversammlung der Internationalen Schifffahrtsorganisation (IMO)
hat sich mit überwältigender Mehrheit für das weltweite Verbot des
hochgiftigen TBT (Tributylzinn) in Antibewuchsmitteln für Schiffe
ausgesprochen. Damit sollen organozinnhaltige Antifoulingfarben ab 2003 für
alle weltweit verkehrenden Schiffe, unabhängig
von ihrer Länge, verboten
werden. Ab 2008 ist ein totales Verbot für das Vorhandensein
dieser Farben auf
allen Schiffskörpern vorgesehen. Einige internationale Reedereiverbände
der
Tankerschifffahrt, unterstützt von
großen Schifffahrtsnationen wie Panama
und den Bahamas, hatten noch bis zuletzt vergeblich versucht, den für
das
Verbot vorgesehenen Termin nur als vorläufiges Datum gelten zu lassen.
Dabei
hat das Gift bereits alle Meereslebewesen
erreicht, es kann durch seine
hormonelle Wirksamkeit zu Immun- und Fruchtbarkeitsstörungen führen.
Auch viele Speisefische sind betroffen und können die Gesundheit von
Menschen gefährden. Das Organozinn-Verbot ist bindend, sobald ein
rechtliches Instrument (Konvention) zu dessen Umsetzung ausgearbeitet und
von den Regierungsvertretern der Mitgliedsländer verabschiedet wird.
Danach
muss das Verbot ratifiziert und von den Vertragsstaaten in nationales
Recht
übernommen werden. Nur die Verabschiedung der Konvention bis zum
Sommer 2001 sichert das Inkrafttreten des TBT-Verbots zum 1. Januar 2003.
Nach Ansicht von Umweltschutzorganisationen müssen jetzt dringend
Schiffsanstriche ohne Organozinn entwickelt werden und auf den Markt
kommen, die Farbindustrie sollte sofort die Produktion und Verarbeitung
von
TBT für Schiffsanstriche einstellen.
WWF
Letzte Änderung / Last change: Mittwoch, 8. März 2000
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