Kolonien

 

 

Manche Steinkorallen leben als einzelne Polypen, aber die Mehrzahl lebt in Kolonien. Die Polypen der Kolonien weisen im Mittel einen Durchmesser von ein bis drei Millimetern auf. Sie sind seitlich durch röhren miteinander verbunden, die Auswüchse des Gastralraumes des Polypen sind; die Kolonie wächst durch ungeschlechtliche Knospung an der Basis oder an der Mundscheibe des Polypen. Lebende Polypen bauen auf den Ablagerungen ihrer Vorgänger auf; das große Spektrum an verzweigten oder massiven Formen, das daraus hervor geht, hängt von der jeweiligen Art ab. Erst seit Mitte der achtziger des 20. Jahrhunderts weiß man, dass sich auch Korallen sexuell fortpflanzen können: Einmal  im Jahr erzeugen Korallen Eizellen und Spermien, die zu Milliarden ins Wasser entlassen werden. 

Korallenkolonien können in tiefen Wasser wachsen, aber riffbildende Korallen findet man nur in flachen Meeren. Sie kommen nicht tiefer vor, als das Licht vordringt, denn die symbiotischen, als Zooxanthellen bezeichneten Algen, die in ihren Geweben leben, brauchen das Licht zur Photosynthese und die Korallen können ohne Algen nicht existieren. Die Alge liefert der Korallen Kohlenstoff und damit Energie; die von der Koralle gefangene Nahrung kann beide Organismen mit Stickstoff und Phosphor versorgen. Die Abhängigkeit der Korallen von den Algen variiert vermutlich je nach Art und Ort. Steinkorallen leisten die Hauptbeiträge zu einem Riff, aber auch andere Lebewesen wie Hydrozoen, Kalkalgen, Weichtiere und Schwämme haben ihren Anteil.1998 wurde über das großflächige Absterben von Korallen im Großen Barrierriff in Australien berichtet; Ursache ist offensichtlich eine mit der globalen Erwärmung oder dem Wetterphänomen El Nino zusammenhängende Zunahme der Wassertemperatur.

Systematische Einordnung: Korallen gehören zur Klasse Anthozoa im Stamm Cnidaria ( oder Coelenterata). Korallen mit acht Tentakeln bilden die Unterklasse Octocorallia oder Alcyonaria. Korallen, die normalerweise sechs Tentakel oder ein vielfaches davon aufweisen, zählen zu der Unterklasse Zoantzaria ( oder Hexacorallia). Steinkorallen gehören zur Ordnung Scleractinia (oder Madreporaria).

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