Karten

 

 

Karte der Riffvorkommen der Erde:

Karte Riffvorkommen auf der Erde

Orange = Atoll / Rot = Saumriff / Hellgrün = Barriereriff

 

Karte: Verbreitung der Tierarten in den Korallenriffen

Anzahl Arten im Meer

10-20 Korallen-Gattungen  / 20-50 Korallen-Gattungen  / 50-80 Korallen-Gattungen

(nach H. Schuhmacher 1967)

Verbreitung der Arten in den Korallenriffen

Die Verbreitung bestimmter riffbauender Korallenarten hängt zudem von der Grösse und Erreichbarkeit der dazu geeigneten Regionen ab. So ist der atlantische Raum mit bedeutend weniger Korallen- und Fischarten besiedelt, weil er in der Eiszeit mehrheitlich von der indopazifischen Region abgeschnitten war. Der Meeresspiegel schwankte in dieser Zeit mehrmals um mindestens 120m und das Wasser kühlte sich gleichzeitig auf für Korallen ungeeignete Temperaturen ab. Im Atlantik fehlten grössere Rückzugsgebiete, sodass die anschliessende Wiederbesiedlung dann im Indopazifik und im Atlantik unterschiedlich erfolgreich war.

Zahlenvergleich der Artenvielfalt vom Pazifik zu Atlantik (nach H. Schuhmacher 1967):

·                                 Beschalte Mollusken: 5000 : 1200 Arten

·                                 Fische: 2200 : 600 Arten

·                                 Steinkorallen: 500 : 84 Arten

  

Karte der Meeresströmungen:

Karte: Warme und kalte Strömungen auf der Erde

rot = warme Strömung / schwarz = kalte Strömung / Orange = Wasser im 20 ° Bereich

Kaltes Meereswasser kommt von den Polregionen, fliesst an der Westseite der Kontinete zum Äquator and wärmt sich dabei auf. Warmes Meereswasser fliesst vom Äquator Richtung Pol, vor allem an der Ostseite der Kontinente entlang und gibt dabei Wärme ab. Durch diese Strömungen wird unser Klima ausgeglichen und Nährstoffe werden über grosse Strecken verfrachtet.

Dabei formen sich riesige Wirbel in den Ozeanbecken. Im Pazifik, Atlantik und im Indischen Ozean je einer im Norden und im Süden. Die Wirbel bewegen sich duch den Coriolis-Effekt beeinflusst (leicht westliche Richtung, ausgelöst durch die Drehung der Erde) im Norden im Uhrzeigersinn und im Süden gegen den Uhrzeigersinn.

Die grossen Strömungssysteme sind: Äquatorialstrom, Äquatorial-Gegenstrom, Golfstrom (Atlantik), Kurishio (China und Japan) und der Westwinddrift (Afrika nach Amerika).

 

Riffregionen der Erde

Die Riffe liegen innerhalb der 20°C-Isoterme ungefähr zwischen dem 30ten nördlichen Breitengrad und dem 30ten südlichen Breitengrad.

Wir unterscheiden verschiedene Riffregionen, die sich in ihrer Zusammensetzung der Fauna unterscheiden, aber auch einzelne Riffregionen, die ein eigenständiges Ökosystem beherbergen.

Karte der Riffregionen:

Karte der Riffregionen (Pazifik, Karibik, Atlantik) der Erde

--- = 20° Isothermen / Pink = Rotes Meer / Dunkelrot = Indischer Ozean / Rot = Westpazifik / Gelb = Barriereriff / Orange = Zentralpazifik / Grün = Ostpazifik / Hellgrün = Karibik  / Gelbgrün = Bermudas / Violett = Brasilien / Dunkelgrün = Ostatlantik

 

Indopazifik

 

Als Indopazifik wird das ganze Gebiet vom Roten Meer über die Grossen und Kleinen Sundainseln, Australien bis zu den Südseeinseln bezeichnet.

Das Rote Meer

 

Das Rote Meer wird auch zum Indopazifik gezählt, ist jedoch eine eigenständige Riffregion, da es weitgehend vom Indischen Ozean abgegrenzt ist. Das Rote Meer ist salziger als andere Meere. Es liegt in einem Wüstengebiet liegt und hat deshalb eine starke Verdunstung und andererseits keine grosse Süsswasserzufuhr. Das Rote Meer ist sehr tief.

Indischer Ozean

 

Hier liegen die Malediven und Lakkadiven, alles kleine Inseln mit Atollen. An der Küste von Indien gibt es nur wenige Riffe, der Grund sind die Sedimente der grossen Flüsse, die hier münden. Madagaskar hat kleiner Saumriffe und ein kleines Barriereriff. Im Osten des Indischen Ozeans liegen die Andamanen und Nikobaren und südlich die Sunda-Inseln (Java, Bali, Flores etc.) und Westaustralien. Die Riffe der ganzen Region sind sehr reichhaltig.

Das Korallendreieck

 

Zwischen den Philippinen, Indonesien, Papua New Guinea und Australien liegt die reichste, aber auch die  gefährdetste Riffregion. Dazu gehört die Javasee, Bandasee, Celebessee, die Molukken, Sunda-Inseln, Sulusee und Australien.

Das Grosse Barriereriff

 

Das Grosse Barriereriff (Ostaustralien) ist über 2000 km lang und umfasst eine Fläche von 200'000 km2! Dies ist wohl eine der bekanntesten Riffregionen der Welt.

Westpazifik

 

Der Westpazifik liegt von Papua New Guinea zu den Salomonen nach Palau und den Rykuyu Inseln (südlich von Japan). Vor allem Saumriffe, einige Atolle.

Zentralpazifik

 

Von Neukaledonien zu den Fidschiinseln und Hawaii. Hier nimmt die Vielfalt der Korallen schon deutlich ab, da die Inseln weit auseinander liegen.

Ostpazifik

 

Die Korallenriffe des Ostpazifiks sind unscheinbar und liegen an der Küste Zentralamerikas (Coco-Inseln) und Südamerikas (Galapagos).

Atlantik

 

Der Atlantik ist wesentlich kleiner als der Pazifik und umfasst Riffregionen mit bedeutend weniger Artenreichtum.

Bermuda

 

Dies ist eine eigenständige Riffregion. Die Bermudas liegen auf einer grosser Plattform, die sich über den ca. 4000m tiefem Meeresboden erhebt.

Karibik

 

Dies ist die bedeutenste atlantische Riffregion und erstreckt sich bis zum Mexikanischen Festland.Vor allem Saumriffe rund um die Inseln und ein Barriereriff vor Belize und Honduras.

Brasilien

 

Wegen den Sedimentmassen des Amazonas sind die Riffe eher klein, aber es leben mehrere endemische Arten dort.

Ostatlantik

 

Hier gibt es an der Westküste Afrikas wegen den vielen Sedimenten keine Riffe. Rund um die Kapverdischen Inseln und im Golf von Guinea hat es Korallen und viele endemische Tiere. Stark gefährdet.

 

Bedrohte Riffregionen

 

 

Viele Korallenriffe sind gefährdet oder bedroht, aber eine neue Untersuchung des Centers for Applied Biodiversity Science (CABS) hat festgestellt, dass es Orte gibt, die besonders viele endemische Arten beherbergen (das heisst Tierarten, die es nur in einem einzigen, meist kleinem und natürlich abgegrenztem Gebiet vorkommen) und die dazu noch extrem gefährdet sind. Die CABS nennt diese Gebiete Hotspots (übersetzt Krisenherd).

Die 10 Hotspots

 

In den Gebieten der 10 Hotspots befinden sich gemäss der Studie etwa 24 Prozent der Korallenriffe der Erde. Das Gebiet umfasst jedoch nur 0.017 Prozent der Meeresfläche - aber in diesen Gebieten leben 34 Prozent der endemischen Meerestierarten.

Es wurden insgesamt 18 Gebiete erfasst, in denen eine grosse Häufigkeit endemischer Meerestieren festgestellt wurde. Interessant ist, dass sich 8 der 10 Korallenriff- Hotspots neben einem terrestrischen Hotspot befinden, also Gebieten in denen viele endemische Landlebewesen vorkommen. Es scheint, dass die Gründe für die Zerstörung von Ökosystemen auf dem Land oft die gleichen sind, wie diejenigen für die Zerstörung der marinen Ökosystemen.

Ungefähr 6 Prozent der Landfläche der Welt ist in Naturschutzparks geschützt. Aber vom Meer ist es weniger als ein halbes Prozent der Fläche, das zu einem marinen Park gehört. Die CABS schlägt vor, aufgrund der Studie Prioritäten für Projekte zur Erhaltung von Marinen Ökosystemen zu setzen.

Karte: Zehn Hotspots mit besonderer Gefährdung

Karte mit bedrohten Riffregionen (Hotspots)

Gelb = wenig artenreich / Orange = artenreich / Rot = sehr artenreich / Dunkelrot = Orte mit vielen endemischen Arten (Hotspots)

Nach Angaben vom Center for Applied Biodiversity Science (2002) und H. Schuhmacher (1976)


1) Philippinen

 

Im Herzen des sogenannten Korallendreiecks (Indonesien, Philippinen, Papua New Guinea). Bedrohung durch Dynamitfischerei, Cyanid (Aquarienfische), übermäßigem Fischen, Sedimentbildung durch Holzabbau und Landwirtschaft. 90% der küstennahen Wälder sind schon abgeholzt. Ca. 70% der Leute beziehen ihre Proteine von den eßbaren Meerestieren.

2) Golf von Guinea

 

Liegt an der Westküste Afrikas, vor Gabun und Kamerun. Das Riffgebiet umfasst weniger als 200 km2 um die Inseln Annobón, Bioco, São Tomé and Príncipe. Wasser ist durch den Einfluss der nahen Flüsse wenig salzig. Bedrohung durch Küstenentwicklung, Sedimentbildung durch Holzabbau, übermäßigem Fischen, Abernten der Korallen. Informationen über dieses Marine Ökosystem:

3) Sunda Inseln

 

Liegen in Indonesien. Das Gebiet umfasst die Inseln von Sumatra über Java, Bali, Lombok, Sumbawa, Komodo, Flores bis Timor. Bedrohung durch Verunreinigungen vom Land, Aquarienfischhandel und Dynamitfischerei.

4) Südliche Mascarene Inseln

 

Liegen in der Nähe Madagaskar. Das Gebiet umfasst die Inseln Mauritius, La Reunion und Rodriguez. Bedrohung durch Bevölkerungswachstum, intensive Zuckerrohrproduktion, Küstenentwicklung und übermäßigem Fischen.

5) Östliches Südafrika

 

Das Gebiet um das Cape Floristic umfasst weniger als 200 km2. Warmes Wasser durch die Agulhas Strömung. Bedrohung durch Verunreinigungen vom Land, Tourismus, Fischerei. 

6) Nördlicher Indischer Ozean

 

Umfasst die Inseln Malediven, Chagos, Lakshadweep, Lakkadiven sowie Sri Lanka. Bedroht durch die globale Erwärmung, die 1998 ein grosses Korallensterben auslöste (70-90% der Korallen starben ab). Ausserdem der Abbau von Korallen, übermäßigem Fischen, Tourismus, Handel mit Zierfischen und die Hebung des Meeresspiegels. 

7) Südliches Japan, Taiwan und Südchina

 

Umfasst die Insel Kyushu südlich von Japan, Taiwan und die Küste von Südchina. Bedrohung durch Küstenentwicklung (z.B. Flughafenbau), Aquakulturen, Erwärmung des Meeres und einer Plage von Dornenkronen-Seesternen, Bevölkerungswachstum. 

8) Kapverdische Inseln

 

Liegen vor Westafrika vor Senegal. Das Gebiet umfasst ca. 200 km2. Bedrohung durch Küstenentwicklung, Verunreinigung durch Abholzen und Landwirtschaft, übermässiges Fischen.

9) Westliche Karibik

 

Das Gebiet umfasst die Karibischen Inseln und das Küstengebiet von Mexiko, Belize und Honduras. Bedrohung durch die globale Erwärmung und damit verbundene Krankheiten, Tourismusentwicklung.

10) Rotes Meer und Golf von Aden

 

Das Gebiet umfasst das gesamte Rote Meer vom Suezkanal zum Golfe von Aqaba bis südlich zum Golf von Aden. Bedrogung durch Küstenentwicklung, Tourismus, Industrien, Verunreinigung durch Öl. Die West- und Südküste ist davon weniger betroffen.

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